Frauen: Lob für den Verlierer
Auch gegen Tabellenführer Kickers Offenbach war für Bornheims Hessenliga-Fußballerinnen fast schon erwartungsgemäß, nichts zu holen. Zwar konnte man dem Ligaprimus 70 Minuten lang mehr oder weniger Paroli bieten, musste sich am Ende aber dann doch klar mit 5:0 geschlagen geben. Dennoch gab es im Anschluss anerkennende Worte von OFC-Coach König: „Großes Lob an Bornheim! Sie haben nie aufgegeben und waren sehr engagiert.“ Zu einem hoch verdienten Punktgewinn reichte es dagegen für Bornheims 1b, die dem SV Niederursel im Spitzenspiel der Gruppenliga Frankfurt ein 0:0 abtrotzen konnte. Fast hätte es sogar für einen Dreier gereicht, jedoch vergab Spielführerin Sarah Schielke in der 70. Minute vom Elfmeterpunkt das mögliche 0:1. Während Bornheims Gruppenliga-Team damit die Tabellenführung verteidigen konnte, verbleibt Bornheims 1a auch 2 Spieltage vor Beginn der Winterpause auf dem letzten Platz der Hessenligatabelle.
Trotz des schließlich klaren Schlussresultates bot das Tabellenschlusslicht dem Aufsteiger von der anderen Mainseite über weite Strecken mit viel Einsatz und Engagement Paroli. Offenbach überzeugt vor allem mit seinem hohen Pressing und konsequentem Anlaufen und sorgte damit für viel Druck auf das Bornheimer Team. Wie schon in den vergangenen Partien zuvor, war Bornheim in Erwartung der offensiven Durchschlagskraft des Gegners vor allem auf die Sicherung des eigenen Tores bedacht, um nicht bereits frühzeitig einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Dass der OFC dann doch nach 19 Minuten in Führung gehen konnte, war allerdings wieder einmal einem unnötigen Bornheimer Ballverlust kurz vor dem eigenen Strafraum zuzuschreiben, den der Tabellenführer zum 1:0 durch Helen Weber ausnutzen konnte. Weitere gute Möglichkeiten um die Führung auszubauen, boten sich dem OFC durch einen Kopfball von Katrin Wenski, der das Ziel aber knapp verfehlte, sowie durch Madeleine Wurzel, die aber an Bornheims Keeperin Lara Krämer scheiterte. Somit gingen beide Teams mit der knappen Führung der Heim-Elf in die Halbzeitpause.
Auch nach dem Wechsel änderte sich nichts am Spielverlauf der ersten 45 Minuten. Offenbach war weiterhin das spielbestimmende Team und suchte immer wieder nach Lücken in der Bornheimer Defensive, ohne sie jedoch zu finden. Von daher war es sicherlich ein wenig bezeichnend, dass ein Sonntagsschuss von Adelina Zekaj aus 30 Metern Entfernung ins Tordreieck das vorentscheidende 2:0 (70.) bringen musste und damit gleichzeitig auch so etwas wie den „Dosenöffner“ für weitere Treffer darstellte. Gegen nun auch konditionell nachlassende Bornheimerinnen konnte der OFC schließlich durch einen Hattrick von Melina Raiß (73./78./84.) innerhalb von 10 Minuten doch noch ein aus seiner Sicht sicher standesgemäßes 5:0 herausschießen und sich 3 weitere Punkte auf dem Weg in die Regionalliga sichern.
„Wir werden in der Rückrundenvorbereitung an unseren konditionellen Grundlagen arbeiten müssen, damit wir auch gegen solche Gegner 90 Minuten standhalten können“, befand Bornheims Coach Daniel Williams, der zudem in den kommenden Monaten auch in anderen Bereichen Veränderungen vornehmen möchte. „Es wird darum gehen, uns für die kommende Saison ligaunabhängig gut und zukunftsorientiert aufzustellen, damit wir wieder konkurrenzfähig werden“.
Über fehlende Konkurrenzfähigkeit muss sich dagegen Calo Sanfratello von Bornheims 1b derzeit keine Gedanken machen. Einmal mehr unterstrich seine Elf den eigenen Anspruch, im Kampf um den Meistertitel auch weiterhin ein gewichtiges Wörtchen mitreden zu wollen und kam im Derby beim unmittelbaren Konkurrenten SV Niederursel zu einem mehr als verdienten Unentschieden. „Wir waren eigentlich schon wie im Hinspiel das bessere Team und hätten durchaus gewinnen können, wenn nicht sogar müssen“, war Sanfratello nach dem Match daher auch nicht zu 100% zufrieden. Zudem monierte er die harte Gangart der Gastgeberinnen, die nicht zuletzt in einer Verletzung von Sarah Schielke kurz vor Spielschluss endete.
Insgesamt erlebten die Zuschauer am Niederurseler Dorfwiesenweg eine an Torchancen arme Begegnung. Nachdem Bornheim zunächst durch Sabine Abdulahi die Führung nur knapp verpasst hatte (17.) , verfehlte im Gegenzug Evangelia Vlasidou ebenfalls das Ziel. Auch in Halbzeit zwei konnte Bornheim immer wieder vor allem über die Außenbahnen für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen, versäumte es aber, aus dieser Überlegenheit Kapital zu schlagen. Fast wären die Gäste trotzdem für ihre Bemühungen belohnt worden, als der Unparteiische nach 70 Minuten auf Strafstoß entschied, jedoch scheiterte Sarah Schielke an Niederursels Keeperin Patricia Heinzmann. So blieb es schließlich beim aus Bornheimer Sicht eher unbefriedigenden 0:0, was sich auch in Trainer Sanfratello’s finalen Kommentar widerspiegelte: „Für mich hat sich dieses 0:0 in Anbetracht des Spielverlaufs wie eine Niederlage angefühlt“.