Ein hartes Stück Arbeit

„Das war ein hartes Stück Arbeit“, lautete das Fazit von Bornheims Trainer Holger Winkler nach dem 4:1-Erfolg seines Teams beim TSV Nieder-Ramstadt. Und in der Tat musste die SG in den vorausgegangenen 90 Minuten deutlich mehr investieren, als es das Ergebnis am Ende vermuten ließ.

Nur 3 Tage zuvor hatte sich die Bornheimer Elf mit einem Erfolg über den klassentieferen SV Niederursel den Gewinn des Kreispokals sichern können, musste dafür allerdings über die komplette Distanz von 120 Minuten und eines anschließenden Elfmeterschießens gehen. „Das Match vom Mittwoch hat uns heute noch ziemlich in den Knochen gesteckt. Trotzdem haben die Mädels in dieser kampfbetonten Partie noch einmal alle Kräfte mobilisiert und dagegengehalten“, so Winkler. „Vor dieser Leistung ziehe ich meinen Hut!“

Dafür, dass das Spiel in die aus Bornheimer Sicht richtige Richtung laufen sollte, sorgten aber zunächst die Gastgeberinnen. Ein Eigentor von Jessica Arnold (05.) brachte Bornheim bereits früh mit 0:1 (05.) in Front und schuf eine ideale Ausgangsposition für den weiteren Spielverlauf. Der TSV steckte den Rückschlag jedoch gut weg und konnte im Anschluss an einen Freistoß von der Torauslinie durch einen Treffer  von Eigentorschützin Arnold zum 1:1 (26.) ausgleichen.

Ebenfalls ein Freistoß führte bereits 2 Minuten später zur erneuten Bornheimer Führung. Mit einem gefühlvollen Schuss über die Mauer versenkte Darina Prissjashnik den Ball zum 1:2 in den Maschen mit dem sich beide Teams auch in die Halbzeitpause verabschiedeten.

Auch nach Wiederbeginn verlor das Spiel nichts an Intensität und der TSV ließ weiterhin deutlich erkennen, warum er in dieser Spielzeit erst einmal verloren hatte. Dass der Ausgleich nicht fiel, war nicht zuletzt Interims-Keeperin Christina Depta zu verdanken, die in der 60. Minute einen Ball im letzten Moment noch um den Pfosten drehen konnte. Spätestens als Nicole Stilger nur wenig später bei einem weiteren Versuch des TSV gerade noch auf der Linie klären konnte, war Bornheim auch ein wenig mit dem Glück im Bunde.

Schließlich war es Bornheims Sarah Schielke, die mit einem strammen Distanzschuss Nieder-Ramstadt‘s Torhüterin Stilla Jost zum 1:3 (71.) überwinden konnte und ihr Team damit endgültig auf die Siegerstraße brachte.

Nachdem sich auch die Gastgeberinnen dem Bornheimer Tor durch ihre in dieser Spielzeit bislang beste Torschützin Luisa Schollmeyer bei einem Schuss an das Außennetz noch einmal gefährlich genähert hatten, markierte schließlich Vera Klingebiel mit ihrem Treffer zum 1:4 (83.) den Schlusspunkt in dieser Partie.

„Nach dem kräftezehrenden Spiel vom Mittwoch war es schwer unser Level zu halten“, meinte Depta nach Spielschluss, die bei ihrem Auftritt so viel wie noch nie zu tun bekommen hatte und damit zu einer der entscheidenden Spielerinnen der Partie avancierte. „Das war ein echter Härtetest gegen einen starken Gegner, den wir hervorragend bestanden haben“, so Depta.

Einen erneuten Rückschlag musste hingegen Bornheims Zweite hinnehmen. Nach dem 2:1-Erfolg bei Schlusslicht Niedermittlau kam Bornheim beim Auftritt bei Tabellenführer SC Dortelweil mit 0:6 böse unter die Räder. Bereits zur Halbzeit hatte das spätere Endresultat Bestand.

Ganze 39 Minuten hatte es gedauert, bis der Ligaprimus durch ein Eigentor von Bornheims Celine Kärcher (09.), sowie einem 5er-Pack von Sandra Reisinger schon vor der Pause für klare Verhältnisse gesorgt hatte. Nach ihren Treffern zum 2:0 (18.) und 3:0 (29.) gelang Dortelweils überragender Akteurin sogar das Kunststück fertig innerhalb von nur 3 Minuten einen lupenreinen Hattrick zu erzielen und damit keinerlei Zweifel am Ausgang der Partie aufkommen zu lassen. Fast hätte es sogar noch schlimmer kommen können, doch konnte Elli Stoppok im Bornheimer Kasten sogar noch einen Strafstoß abwehren.

Zwar konnte Bornheim nach der Pause die Partie deutlich offener gestalten und kam ohne weitere Gegentreffer aus, für eine Verbesserung des Resultats sollte es aber dennoch nicht reichen.  „Wir haben in den ersten 45 Minuten die notwendige Kampf- und Laufbereitschaft vermissen lassen, die man für ein Match gegen einen Gegner von diesem Format benötigt“, lautete die Einschätzung von Trainer Michael Mau. „In der zweiten Halbzeit haben wir das deutlich besser gelöst. Das wir hier nur krasser Außenseiter waren, war uns klar. Am nächsten Samstag gegen den OFC II wollen wir aber unbedingt wieder punkten“

Über einen klaren und verdienten Auswärtserfolg durfte sich Christian Walter, Trainer von Bornheims „Dritter“ freuen. Seine Elf triumphierte beim Tabellenletzten, der SpVgg. Oberrad mit 5:0 und belegt aktuell Platz 3 in der Kreisliga A.

„Unser Sieg geht auch in dieser Höhe vollauf in Ordnung“, lautete das Statement des Bornheimer Coaches, der bei einer etwas konsequenterer Chancenverwertung sogar einen deutlicheren Erfolg für möglich gehalten hätte. Zuvor hatte sein Team durch Livia Lass (05.) und Malena Nebe (40.) bis zur Pause ein 2:0 vorgelegt und das Fundament für den späteren Erfolg gelegt.

Allerdings dauerte es trotz der Bornheimer Überlegenheit bis in die Schlussviertelstunde bevor Esma Musanovic per Doppelschlag (76./77.) sowie Jule Waalkes (87.) den klaren Sieg herausschießen konnten.

„Es ist schön zu sehen, wie gerade die ganz jungen Spielerinnen hier eine gute Plattform haben, um Erfahrung zu sammeln und sich fußballerisch weiterzuentwickeln“, war auch Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff über den Erfolg erfreut. „Ich denke hier wachsen Spielerinnen heran, die uns in der Zukunft noch viel Freude bereiten können“, so Schaaff.

CS