Bornheimer Chancenwucher

Auch an Spieltag 4 konnten die Bornheimer Frauenteams ihrer aktuellen Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzufügen. Dabei siegte Bornheims KOL-Team beim Tabellenzweiten VFB Friedberg mit 4:1 und konnte damit seinen Vorsprung an der Tabellenspitze auf 5 Punkte ausbauen.

Ebenfalls einen Auswärtserfolg feiern, konnte Bornheims Erste und entschied das Gipfeltreffen in der Verbandsliga Süd bei der TSG 51 Frankfurt mit 3:1 für sich. Dass das Schlussresultat am Ende nicht deutlicher ausfiel, war vor allem dem unglaublichen Chancenwucher der Bornheimer Elf zu Beginn der zweiten Halbzeit zuzuschreiben.

Bornheims erste gute Gelegenheit bot sich nach 13 Minuten Vanessa Kempf, deren Schuss TSG-Keeperin Marie Joelle Sadien aber mit einer Glanzparade über den Querbalken lenken konnte. Im Anschluss an den nachfolgenden Eckball, war es Bornheims Kapitänin Sarah Schielke, die Sadien mit einem Kopfball erneut auf die Probe stellte.

Hatte Sadien bis dahin ihr Team noch vor einem Rückstand bewahren können war sie kurze Zeit später beim zweiten Versuch von Kempf und dem 0:1 (17.) chancenlos. Ein weiteres Mal war es Kempf, die nach gut 20 Minuten das 0:2 auf dem Fuß hatte. Mit einem wunderbaren Schnittstellenpass von Luzie Ottenheim auf die Reise geschickt, scheiterte Kempf jedoch erneut an Sadien.

Zwar war Bornheim im Verlauf der gesamten ersten 45 Minuten das Team mit den größeren Spielanteilen, jedoch sorgten immer wieder kleine Abspielfehler aus der Defensive heraus für unnötige Ballverluste. Fast hätte ein solcher Ballverlust zum 1:1 durch Lara Flasdick geführt, jedoch vergab die TSG-Verteidigerin die sich ihr unverhofft bietende Torgelegenheit (45.)

War der knappe 0:1-Rückstand der Gastgeberinnen zur Halbzeitpause fast ein wenig schmeichelhaft, so wurde er es in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit einmal mehr.

Das jetzt mit deutlich mehr Druck in Richtung TSG-Tor agierende Bornheimer Team, erspielte sich in dieser Phase der Partie zahlreiche beste Torgelegenheiten, ohne jedoch zunächst zu einem weiteren Treffer zu kommen.

Nachdem Kempf freistehend nur den Außenpfosten des Tores getroffen hatte,  war es wenig später die gleiche Spielerin, die mit einem guten Zuspiel auf Lilly Wiegelmann die nächste Torgelegenheit einleitete, deren Versuch jedoch über den Kasten strich.

Während sich die Bornheimer Anhänger am Spielfeldrand angesichts der vergebenen Torgelegenheiten immer wieder die Haare rauften, gelang es Bornheims Offensive auch Top-Chance Nr. 3 nicht im Tor zu versenken. Dabei hatte Kempf bei ihrem Schussversuch nur die Latte getroffen, jedoch gelang Louise Wiegelmann im Anschluss das kleine Kunststück, den ins Feld zurückspringenden Ball aus kürzester Distanz nicht im Tor unterzubringen.

Als im Bornheimer Lager bereits der bekannte Spruch die Runde machte, dass sich das Auslassen derart guter Torgelegenheiten oftmals rächen würde, erlöste Kempf mit ihrem 2:0 nach 70 Minuten die Bornheimer Anhängerschaft.

Als sei der Knoten jetzt endgültig geplatzt, war es 9 Minuten später Louise Wiegelmann. die nach einem Kempf-Eckball per Kopf zur Stelle war und mit dem 3:0 für die endgültige Entscheidung sorgte.

Zwar gelang der TSG durch einen schnell ausgeführten Freistoß von Lara Flasdick noch das 1:3 (85.),  am hochverdienten Bornheimer Sieg konnte aber auch dieser Treffer nichts mehr ändern.

Trotz des in Anbetracht der zahlreichen ausgelassenen Torgelegenheiten zu niedrig ausgefallenem Erfolg, war Bornheims Trainer Thomas Stein nach dem Spielende insgesamt zufrieden mit der Leistung seiner Elf: „ Das war heute für uns mit Sicherheit ein schwieriges und auch kein perfektes Spiel von uns. Umso wichtiger ist es, dass wir dennoch gewonnen und guten Fußball gespielt haben. Darüber hinaus haben wir uns noch zahlreiche weitere Torchancen erarbeitet. Von daher bin ich trotzdem sehr zufrieden mit der heutigen Leistung!“,  zog Stein ein insgesamt durchweg positives Fazit.

Ähnlich lautete auch die Einschätzung von Bornheims Sportlichem Leiter Christoph Schaaff:        „Wir sind auch gegenüber dem bisherigen Tabellenführer absolut dominant aufgetreten und hätten das Match deutlich höher gewinnen müssen. Diesmal waren wir aber nicht so effizient wie in den vorangegangenen Spielen aber der heutige Gegner war auch aus einem anderen Holz geschnitzt.“

Mit jetzt 12 Punkten aus 4 Partien hat Bornheim die Tabellenführung in der Verbandsliga Süd übernommen und hat dabei sogar noch ein Spiel weniger ausgetragen als die Konkurrenz.

Am kommenden Wochenende steht mit dem Match beim Tabellenschlusslicht RSV Würges ein weiteres Auswärtsspiel auf dem Spielplan.

„Es wird darauf ankommen, dass wir auch dieses Spiel mit voller Konzentration angehen und den Gegner trotz seiner tabellarischen Situation nicht unterschätzen. Wenn wir weiter so auftreten wie bisher, vor allem aber unsere Torgelegenheiten wieder konsequenter nutzen, sollten wir auch diese Hürde erfolgreich nehmen“, mahnt Schaaff.

In der KOL Frankfurt bleibt Bornheims Zweite weiterhin das Maß aller Dinge. Mit einem verdienten 1:4-Erfolg beim VFB Friedberg, konnte die SG ihre weiße Weste wahren und dürfte mit dem weiteren Erfolg endgültig zum Meisterschaftsaspiranten Nummer 1 avanciert sein.

Gegen den bislang ebenfalls noch ungeschlagenen VFB tat sich das Team von Trainer Christian Dietz in der Anfangsphase allerdings noch ein wenig schwer. In einem von beiden Seiten zunächst nervös geführten Match, hatte Friedberg die erste halbwegs gute Torgelegenheit. In der Folge übernahm Bornheim aber mehr und mehr das Spielgeschehen und erspielte sich durch Anna Sofia Costa Werner, Annabelle Mau und Sabine Abdulahi gute Gelegenheiten zur Führung.

Schließlich war es Abdulahi, die nach einer schönen Hereingabe von Mau das 0 :1 (21.) erzielen konnte und damit die SG Bornheim nicht unverdient in Führung schoss. Mit dem Vorsprung im Rücken agierte Bornheim nun wesentlich souveräner, ohne aus der zunehmenden Überlegenheit Kapital schlagen zu können.

Stattdessen waren es die Gastgeberinnen die nach 34 Minuten zum 1:1 durch Katrin Krokolinski kamen. Allerdings war diesem Treffer ein Bornheimer Fehler vorausgegangen, als die Torschützin einen zu kurzen Rückpass erlaufen und zum Ausgleich einschießen konnte.

Bornheim zeigte sich jedoch von diesem Rückschlag nur kurz verunsichert und kam noch vor der Pause zum 1:2 (40.) durch einen Kopfballtreffer von Abdulahi. Auch hier war es abermals Mau die den Treffer mit einem Eckball vorbereitet hatte. Nach Wiederanpfiff beherrschte die Bornheimer Elf das Spielgeschehen am Friedberger Burgfeld jetzt immer deutlicher und baute seine Führung nach 53 Minuten durch Franca Löhlein auf 3:1 aus.

Auch wenn  Bornheim weiterhin mit seinem Pressing und daraus resultierenden immer wieder guten Kontern den VFB unter Druck setzte, fehlte immer wieder die letzte Präzision, um sich daraus weitere gute Torgelegenheiten zu erspielen. Kurz vor dem Spielende war es schließlich Annabelle Mau, die doch noch einen dieser Konter zum 4:1 (86.) im Friedberger Tor unterbringen konnte. Dass es am Ende nicht zu Treffer Nummer 5 reichen sollte, lag auch am Unparteiischen, der in der Nachspielzeit nach einem Foulspiel an Mau einen klaren Elfmeter verweigerte.

Für Trainer Chris Dietz war diese Tatsache aber am Ende nebensächlich: „Wir haben insgesamt erneut eine überzeugende Leistung abgeliefert und völlig verdient gewonnen. Dass der Schiedsrichter uns einen klaren Strafstoß verweigert hat, ist im Hinblick auf das Endergebnis daher nur eine Randnotiz“, so Dietz.

CS