Den Widrigkeiten zum Trotz
Zwei Siege, eine Niederlage: So lautete die Bilanz der Bornheimer Frauenteams des vergangenen Spieltages. Während Bornheims Erste und Zweite jeweils ungefährdete Siege einfahren konnten, musste das Kreisliga-Team eine überraschend deutliche 1:7-Pleite beim Tabellendritten EFC Kronberg einstecken.
Dabei mussten die Bornheimer Teams der momentan aufgrund zahlreicher Verletzungen sehr angespannten Personalsituation Paroli bieten, konnten sich aber zumindest im Falle von Bornheim I und II erfolgreich behaupten.
Im Verbandsligaduell gegen den RSV Würges konnte die Elf von Trainer Thomas Stein am Ende einen klaren 4:1-Erfolg für sich verbuchen. „Wir haben gegen die starke Offensive des RSV weitestgehend gut verteidigt und bis auf eine kurze Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit nur wenig zugelassen. In Anbetracht der momentanen personellen Ausfälle war das eine souveräne Leistung von uns“, war Stein dann auch dementsprechend zufrieden mit der Leistung seines Teams.
Trotz des Ausfalls einiger Leistungsträgerinnen dominierte Bornheim über weite Strecken das Geschehen und schaffte es, dass Spielgeschehen über weite Strecken in die gegnerische Spielhälfte zu verlagern.
So schien der 1:0-Führungstreffer durch Alisha Lenz dann auch schon die fast logische Konsequenz aus dem spielerischen Übergewicht zu sein. Dennoch hätte ein leichtfertiger Ballverlust im Spielaufbau dem RSV fast den überraschenden Ausgleich beschert. Allerdings scheiterte die in dieser Saison bereits zwanzigfach erfolgreiche RSV-Torjägerin Katharina Naderer im 1 direkten Duell an Zerican Atakci im Bornheimer Kasten. So ging es mit dem knappen Bornheimer Vorsprung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel führte die von Thomas Stein angesprochene kurze Phase der Unaufmerksamkeit dann zunächst doch zum Ausgleichstreffer des RSV. Nach einem Vorstoß über die linke Außenbahn und einer präzisen Ablage in die Mitte, war einmal mehr Naderer zur Stelle, um das 1:1 für die Gäste zu besorgen und neue Hoffnung im Lager des RSV zu wecken.
Ungeachtet des unerwarteten Rückschlages sorgten die nach dem Seitenwechsel vorgenommenen personellen Wechsel aber für eine zusätzliche Belebung des Bornheimer Offensivspiels. Insbesondere die ins Spiel gekommenen Johanna Wischermann und Charlotte Wuth konnten mit ihren Vorstößen über die Außenpositionen immer wieder Lücken in die Hintermannschaft der Gäste reißen und damit für zusätzliche Gefahr sorgen.
Aus Bornheimer Sicht war der Umstand, dass Mellissa Veloso da Silva nur 9 Minuten nach dem Ausgleichstreffer mit ihrem Tor zum 2:1 (59.) die Führung wiederherstellen konnte, sicherlich hilfreich und brachte schnell wieder mehr Ruhe ins Spiel ihrer Mannschaftskameradinnen.
Eine Vorstoß der schnellen Johanna Wischermann über die linke Außenbahn führte schließlich zu einem Foulspiel im Strafraum, dass der Unparteiische völlig zu Recht mit einem Strafstoß ahndete. In Abwesenheit von Bornheims etatmäßiger Elfer-Schützin Marie Fries, war es Winterneuzugang Luzie Ottenheim, die vom Punkt aus zum 3:1 für Bornheim vollstreckte.
Den Sieg perfekt machte schließlich Alisha Lenz, die sich in der Schlussphase auf der linken Außenbahn entscheidend durchsetzen konnte und mit ihrem zweiten Treffer zum 4:1 den verdienten Erfolg endgültig perfekt machte.
Noch größer gestaltete sich die Überlegenheit von Bornheims KOL-Team, das gegen die SpVgg. Bad Nauheim mit 4:0 die Oberhand behielt. Dabei überraschte insbesondere die 90-minütige Bornheimer Dominanz, die gegen den Tabellenvierten so nicht unbedingt zu erwarten gewesen war.
Insbesondere die frühe 2:0-Führung durch Treffer von Leyla Hitzeroth (10.) und Merle Schwarz (13.) hatte aber dafür gesorgt, dass den Gästen aus der Bäderstadt schon sehr schnell der sprichwörtliche Stecker gezogen wurde. Allerdings beklagte Gäste-Coach Jens Quiram nach der Partie, diesmal aufgrund zahlreicher Absagen nur mit einer B-Elf angetreten zu sein.
Wenn es dann doch einmal gefährlich vor dem Bornheimer Tor wurde, war es Bad Nauheims bislang beste Torschützin Michelle Schomberg, die an entsprechenden Aktionen beteiligt war. Die beste Chance auf einen Treffer bot sich Schomberg, als ein Versuch von ihr den Bornheimer Kasten nur um Haaresbreite verfehlte (29.)
Noch vor der Pause konnte Kim Diehl das Resultat auf 3:0 (44.) in die Höhe schrauben, so dass bereits zur Halbzeit die Weichen für einen Bornheimer Heimerfolg frühzeitig gestellt waren.
Im zweiten Durchgang konnte Bad Nauheim das Match zwar etwas offener gestalten, ohne aber wirklich Durchschlagskraft entwickeln zu können. An der grundsätzlichen Bornheimer Überlegenheit änderte sich aber trotzdem nur wenig. Spätestens der Treffer von Sabine Abdulahi, die zunächst 3 Gegenspielerinnen ausspielen um zum 4:0 (53.) vollstrecken konnte, beseitigte schließlich die letzten, eigentlich schon gar nicht mehr vorhandenen Zweifel, an einem Bornheimer Erfolg.
Hoch zufrieden war Trainer Adrian Tavana verständlicherweise nach dem Ende der Partie: „Das war ein sehr dominanter Auftritt von uns. Wir haben gegen die beste Offensive der Liga die Null gehalten und zudem 4 schöne Tore erzielt. Wir bleiben weiter in Lauerstellung auf Platz 1“.
Mit dem 4. Sieg in Folge bleibt die SG in der Rückrunde nach wie vor ohne Punktverlust und damit der ärgste Verfolger von Spitzenreiter Fechenheim. Allerdings bleibt auch der FC Gudesding mit zwar 2 Punkten Rückstand aber einem Spiel weniger, weiterhin im Rennen um die vordersten Plätze. Spätestens am übernächsten Spieltag soll dieser Verfolger im direkten Aufeinandertreffe über einen Bornheimer Erfolg aber entsprechend distanziert werden.
Ein exakt umgekehrtes Bild bot sich dagegen für Bornheims Dritte. Zwar mit dem Bewusstsein noch Kronberg gereist, dort nicht unbedingt in der Favoritenrolle zu sein, war man aber am Ende in Anbetracht der Deutlichkeit des Resultats doch ein wenig konsterniert.
Nach dem frühen 1:0 (11.) durch Maryam El Mahaoui hatte Bornheim durch Luise Eicke noch umgehend zum 1:1 (15.) ausgleichen können. Jedoch hatten die Gastgeberinnen bis zum Pausenpfiff durch weitere Treffer von Adriana Kemm (35.) und Mia Quicker (45.) ein 3:1 vorgelegt.
Auch im zweiten Durchgang hatte Bornheim dem Kronberger Offensivdrang nur wenig entgegenzusetzen und musste durch Quicker (55.), El Mahaoui (65.), Barthel (80.) und Kemm (85.) vier weitere Treffer zu einem am Ende überdeutlichen 7:1 einstecken.
„Wir hatten uns natürlich ein besseres Resultat erhofft, mussten aber heute einfach auch zu viele Leistungsträgerinnen ersetzen“, fand Coach Christian Walter dann aber schnell eine Erklärung für die deutliche Pleite. „Das konnten wir nicht kompensieren“, so Walter, der nun am kommenden Spieltag im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten TSG Neu Isenburg II auf ein besseres Resultat hofft.
CS