Frauen: Das Glück der Tüchtigen

Mit einem 2:0-Heimsieg gegen den MFFC Wiesbaden haben sich Bornheims Fußballerinnen in die Winterpause verabschiedet und bescherten ihrem neuen Coach Daniel Williams damit auch gleichzeitig das erste Erfolgserlebnis unter dessen Führung. Dabei sah Williams aber zwei durchaus unterschiedliche Halbzeiten, bevor er am Ende der 90 Minuten gemeinsam mit seinem Team den zweiten Saisonsieg feiern durfte.

„Wir haben uns zwar wieder gesteigert, hatten heute aber vor allen Dingen in der zweiten Halbzeit auch endlich einmal das Glück des Tüchtigen, das uns zuletzt so oft gefehlt hat. Ich glaube aber auch dass unser Potential noch nicht ausgeschöpft ist“, war Coach Williams durchaus zufrieden mit der Darbietung seiner Elf, erkannte aber dennoch Luft nach oben. „Jetzt müssen sich die Mädels die Tabelle genau anschauen und entscheiden, wo sie hin wollen“, befand Williams der noch ein Sonderlob für Keeperin Lara Krämer parat hatte; „Das war eine Spitzenleistung von Lara, die damit den Grundstein für unseren Erfolg gelegt hat!“

Nach der höchst unglücklichen Niederlage gegen Eintracht Lollar, bei der man sich trotz der bislang besten Saisonleistung mit 1:4 völlig unter Wert geschlagen geben musste, knüpfte Bornheim auch diesmal wieder an die gute Leistung aus dem vorangegangenen Spiel an und agierte dementsprechend mutig nach vorne. Nachdem Laura Predoi zunächst mit ihrem Schussversuch (22.) an Wiesbadens Schlussfrau Svenja Rode gescheitert war, war es abermals Predoi die nur 2 Minuten später für Sabine Abdulahi auflegte, die den Ball zum 1:0 für Bornheim ins Tor schieben konnte. Auch am 2:0 (44.) durch Caro Girard war Predoi maßgeblich beteiligt. Ihren Schuss konnte Keeperin Rode zwar gerade noch an die Latte lenken, doch stand Girard danach goldrichtig um den zurückspringenden Ball über die Linie drücken zu können. Da die Gäste aus der hessischen Landeshauptstadt bis zu diesem Zeitpunkt keine wesentlichen Torgelegenheiten für sich verbuchen konnten, ging der 2-Tore-Vorsprung der Hausherrinnen zum Seitenwechsel auch weitestgehend in Ordnung.

Nach der Pause sollte sich dieses Bild jedoch ein wenig ändern. Wiesbaden kam mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine und agierte von nun an druckvoller in Richtung Bornheimer Tor während die Heimelf sich nur noch selten bis zum gegnerischen Strafraum durchkombinieren konnte. Dass das Resultat dennoch auch bis zum Schlusspfiff Bestand hatte, war neben einer mangelhaften Wiesbadener Chancenverwertung bei einer 100%-tigen Torgelegenheit durch Lilly Eckhardt (60.) vor allem der überragenden Leistung von Lara Krämer im Bornheimer Tor zu verdanken, die sich nach dem Schlusspfiff dann auch zahlreiche Schulterklopfer abholen durfte. Zweimal war sie in höchster Not zur Stelle (53./66.) und bewahrte ihr Team damit vor einem möglichen Anschluss- oder Ausgleichstreffer. Ebenso war sie 10 Minuten vor Ende der Partie bei einem Freistoß von Tess Walker zur Stelle und entschärfte damit auch die letzte bedrohliche Situation. Dagegen gelang es Bornheim nur noch einmal für Gefahr vor dem gegnerischen Kasten zu sorgen, als Laura Predoi kurz vor Schluss (88.) die Fähigkeiten von Rode ein letztes Mal auf die Probe stellte.

„2 der 3 Punkte die wir heute geholt haben, hat Lara für uns gewonnen“, war auch Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff nach Spielschluss voll des Lobes für Krämer. „Sie hat uns mit ihren Paraden im Spiel gehalten, sonst hätte die Partie vielleicht einen anderen Ausgang nehmen können. Alles in allem hat heute hat die Mannschaft gewonnen, die ihre Chancen besser genutzt hat“, zog Schaaff die Bilanz der letzten 90 Pflichtspielminuten des Jahres 2019.

Nach einer teilweise desaströsen Hinrunde freuen sich nun Mannschaft, Trainer und Verantwortliche auf die Winterpause, die Zeit zum Durchatmen und zum Kraft schöpfen geben soll. Gleichzeitig sollen aber auch bereits die Planungen, nicht nur für die Rückrunde, sondern auch für die kommende Spielzeit in Angriff genommen werden.

„Wenn wir auf die Tabelle schauen sehen wir, dass das rettende Ufer durchaus noch erreichbar ist. Dennoch sind wir realistisch genug um zu erkennen, dass der Klassenerhalt immer noch weit entfernt ist. Natürlich behalten wir auch diesen im Blickfeld unserer Überlegungen, aber natürlich gilt es vor allem einen Plan für die Verbandsliga zu entwickeln“, sagt Schaaff mit Blick auf das kommende Jahr und ergänzt: „Aber auch sonst gibt es noch genug interne Baustellen die zu bearbeiten und möglichst zu schließen sind, wenn wir im März gestärkt aus der Winterpause kommen wollen“, meint Schaaff und fügt an: „Da wartet sehr viel Arbeit auf uns!!“