Frauen: Lust und Frust

Abermals in Torlaune, präsentierten sich Bornheims Verbandsligafußballerinnen am vergangenen Spieltag. Eine Woche nach dem 0:6-Erfolg in Niederursel, ließ das Team um das Trainer-Tandem Christina Depta und Ivica Zitnik auch dem BSC Schwalbach keine Chance und schickte das Tabellenschlusslicht mit einer 7:1-Packung nach Hause. Somit scheint man gut gerüstet, für das am kommenden Wochenende anstehende Gipfeltreffen gegen den noch verlustpunktfreien Spitzenreiter SC Dortelweil.

„Wir wollten nichts anbrennen lassen, um uns in eine gute Ausgangsposition für das Spiel gegen Dortelweil zu bringen. Das ist uns gut gelungen“, war Bornheims Coach Zitnik hochzufrieden mit dem Auftritt seiner Elf, die an diesem Abend allerdings gleich auf mehrere Stammkräfte verzichten musste.

So benötigte die SG dann auch gut 20 Minuten Anlaufzeit, um die Tormaschinerie zum Laufen zu bringen. Zuvor hatte zunächst lediglich Luana Balzer (12.) Schwalbachs Keeperin Maja Puhalo mit einem Schussversuch auf die Probe gestellt. Nach 21 Minuten war es einmal mehr Bornheims Goalgetterin Pia Sösemann, die Grün-Weiß mit ihrem 8.ten Saisontreffer in Front schießen und den verdienten Führungstreffer erzielen konnte. Nur drei Minuten später scheiterte Sarah Schielke an Puhalo bevor sie beim anschließenden Eckball schließlich doch erfolgreich war. Den von Celine Kärcher hereingetretenen Eckball versenkte Schielke per Kopf zum 2:0 (24.). Jetzt offensichtlich im richtigen „Flow“, legte Bornheim nur weitere 3 Minuten später durch Marie Fries erneut nach. Ihr 30-Meter-Kracher (27.) in das obere Dreieck markierte bereits zu diesem Zeitpunkt das Highlight und war mehr als sehenswert. Deutlich weniger Mühe bereitet Fries ihr Treffer Nr.2 kurz vor dem Pausenpfiff, als sie nach einer Hereingabe von Sösemann nur noch den Fuß hinhalten musste um das Halbzeitergebnis auf 4:0 zu stellen.

Wohl in Anbetracht der klaren Führung, ließ Bornheim mit Beginn der zweiten Hälfte die Zügel deutlich schleifen. Schwalbach nutzte die Gunst der Stunde, um durch das 1:4 (51.) von Elena Puhalo das Zwischenresultat zumindest kurzzeitig etwas erträglicher zu gestalten und hatte in der Folge auch mehr Spielanteile, als im ersten Durchgang.

Die Schlussphase der Partie ging dann allerdings wieder an die Hausherrinnen, die sich neuerlich auf ihre Qualitäten besannen und durch Pia Sösemann binnen 2 Minuten zwei weitere Treffer (70./72.) nachlegen konnten. Für den Schlusspunkt sorgte schließlich Darina Prissjashnik, die mit dem Schlusspfiff auch noch das 7:1 nachlegte und für ein am Ende auch in dieser Höhe nicht unverdientes Endergebnis sorgte.

Zufrieden mit Spiel und Ergebnis zeigte sich auch Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff, bemängelte allerdings die Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit: „Nach der Pause waren wir 20 Minuten nicht konzentriert genug und haben Schwalbach zurück ins Spiel gelassen“, analysierte Schaaff. „Gegen Dortelweil müssen wir 90 Minuten hellwach sein, wenn wir etwas holen wollen und müssen die Fehlerquote möglichst gering halten“, so Schaaff.

Auch Coach Zitnik richtete bereits den Blick auf das Spitzenspiel am kommenden Samstag: „Wir haben uns durch die beiden deutlichen Erfolge sicherlich jede Menge Selbstvertrauen geholt und gehen gut gerüstet in das Match. Wir haben Lust auf dieses Spiel, werden aber auf jeden Fall eine Top-Leistung benötigen, um Dortelweil eine offene Partie liefern zu können“, sagt Zitnik, der sein Team aber erstmals nicht in der Favoritenrolle sieht. „Dortelweil hat eine junge, dynamische Mannschaft. Natürlich wollen wir etwas holen, aber wir haben keinen Druck!“

Jede Menge Frust dürften dagegen Bornheims Gruppenliga-Coach Christian Walter und sein Team empfinden, das auch im dritten Spiel der neuen Saison man ohne Punktgewinn blieb. Beim 0:4 im Auswärtsmatch beim SV Phönix Düdelsheim war man abermals auf verlorenem Posten und muss nun auf das Kellerduell gegen die SpVgg. Bad Nauheim hoffen. Die Kurstädterinnen gastieren am kommenden Samstag an der Berger Straße.

Bereits zur Halbzeit hatte der SV Phönix durch Treffer von Jara Fröhlich (10./44.) und Nicole Gadermann (25.) vorgelegt und für eine frühe Entscheidung gesorgt.

Zwar zeigte sich Bornheim auch nach dem Seitenwechsel bemüht, offenbarte jedoch einmal mehr in allen Bereichen große Mängel. Lediglich Torfrau Sonnur Kiricioglu konnte mit der ein oder anderen Glanztat weitere Einschläge verhindern, so dass es bei einem weiteren Gegentreffer von Fröhlich (63.) blieb. Ernsthafte Offensivaktionen der Bornheimerinnen waren indes nicht zu verzeichnen.

„Wir müssen jetzt alles daransetzen, zumindest gegen Bad Nauheim erfolgreich zu sein“, erklärte   Bornheims Trainer Christian Walter nach den erneut frustrierenden 90 Minuten. „Darüber hinaus müssen wir die Winterpause intensiv nutzen, um an unseren Defiziten zu arbeiten und gut vorbereitet in die Abstiegsrunde zu gehen. Alles andere als der Klassenerhalt kann momentan kein realistisches Ziel sein.“

 

CS