Frauen: Zurück auf dem Boden der Tatsachen
Überraschende Pleite für Bornheims Fußballerinnen! Mit einer 1:2-Niederlage im Gepäck musste die SG Bornheim die Heimreise vom Auswärtsmatch bei der SG Haitz antreten und wurde nach 5 Siegen in Folge als bislang verlustpunktfreier Spitzenreiter unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
„Die heutige Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben“ befand Trainerin Christina Depta und auch ihr Trainerkollege Ivica Zitnik zog ein ähnliches Fazit: „Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden während der Gegner uns mit einfachen Mitteln geschlagen hat.“ Und in der Tat trafen diese beiden Analysen den Nagel auf den Kopf. Haitz, das bislang lediglich einen Sieg auf seinem Konto verbuchen konnte und sich in der Vorwoche gar dem Tabellenschlusslicht Wiesbaden geschlagen geben musste, agierte so, wie man es allgemein erwarten konnte. Kampf und Wille waren die herausstechenden Attribute des Haitzer Spiels, was in Halbzeit eins allerdings schon ausreichte um Bornheim in Schach zu halten. Wieder einmal schien die altbekannte Bornheimer „Naturrasenallergie“ ihre gefürchtete Wirkung zu zeigen und ließ den Spitzenreiter nicht ins Spiel finden. Zu spät im Zweikampf, zu wenig erste Bälle die erobert wurden und oftmals war es auch beim zweiten Ball der Gegner, der einen Schritt schneller war. Folgerichtig fehlte es auch an Aktionen, die Top-Torjägerin Pia Sösemann in Szene hätten setzen können. Auf der Gegenseite reichten 2 gute Aktionen der Gastgeberinnen, um sich mit 2:0 in Front zu schießen. Hatte Bornheim unmittelbar vor dem 1:0 (28.) durch Alina Seikel im eigenen Sechzehner noch schlecht verteidigt, war es nur 2 Minuten später ein gut über die rechte Seite vorgetragener Angriff, der Rebecca Schäfer nach einer präzisen Hereingabe das 2:0 ermöglichte und Bornheim einigermaßen konsterniert in die Halbzeitpause schickte.
Dass sich der Tabellenführer aber nicht so ohne weiteres in sein Schicksal fügen würde, wurde relativ schnell nach dem Wiederbeginn erkennbar. Nachdem Haitz eben noch eine gute Gelegenheit zum vorentscheidenden 3:0 durch Seikel ausgelassen hatte, war es quasi im Gegenzug Pia Sösemann, die nach einem Freistoß von Laura Susset aus kurzer Distanz zum 2:1-Anschlusstreffer (50.) vollstrecken konnte. Hatte Bornheim in der Vergangenheit den Nachweis erbracht durchaus in der Lage zu sein auch nach einem Rückstand zurückzukommen, so nährte diese Erfahrung jetzt die Hoffnung auf einen doch noch positiven Verlauf des aktuellen Matches. In der Tat dominierte Bornheim fortan das Geschehen und setzte sich nun mehr und mehr in der gegnerischen Hälfte fest, ohne sich dabei jedoch ernsthafte Gelegenheiten zu erspielen. Zu oft war der letzte Pass zu unpräzise immer wieder brachte die Abwehr der Gastgeberinnen noch einen Fuß dazwischen und auch der beherzte Abschluss auf das Tor der SG Haitz wurde zu selten gesucht. Somit bleib es am Ende trotz der optischen Überlegenheit bei einer zwar nicht unverdienten, aber vollkommen überflüssigen Niederlage der Bornheimerinnen, die sich die Pleite letzten Endes aber selbst anlasten mussten.
„Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt und wollten unsere Erfolgsserie auch heute weiter fortschreiben“, war Abteilungsleiter Christoph Schaaff angesichts der unerwarteten Niederlage dementsprechend enttäuscht. „Wir haben heute in keiner Phase der Partie zu unserem Spiel gefunden und zu wenig Druck auf das gegnerische Tor erzeugt“, so Schaaff weiter und sieht auch im Defensivverhalten der Mannschaft noch Steigerungspotential: „Wir bekommen immer noch zum Teil zu einfache Gegentore. Bislang haben wir in jedem Spiel immer mindestens 3 Tore geschossen, was uns diesmal nicht gelungen ist und kann auch nicht jedes Mal gelingen“.
Am kommenden Samstag wartet mit dem Tabellenelften DJK Schwarz-Weiß Wiesbaden eine zumindest auf dem Papier als reine Pflichtaufgabe erscheinende Prüfung auf die SG. Die Erfahrung aus dem heutigen Match sollte jedoch Warnung genug sein, diese Herausforderung nicht zu unterschätzen. Vielleicht ist es aber aus Bornheimer Sicht eine Beruhigung, dass diese Partie dann wieder auf Kunstrasen ausgetragen wird.
CS