Mehr geht nicht

Spieltag nach Maß: Mit 9 Punkten aus 3 Spielen konnten die Bornheimer Frauenteams die maximale Ausbeute einfahren und damit ihre jeweiligen Positionen in der Tabelle festigen.

Während Bornheim II mit 1:2 bei der SpVgg. Oberrad II die Oberhand behielt, fuhren auch Bornheims Zweite und Erste mit Erfolgen gegen den FFV Oberursel und den SC Olympia Lorsch jeweils 3 wichtige Zähler ein.

Zwei Wochen nach ihrer Niederlage im Hessenpokal gastierte Olympia Lorsch erneut an der Berger Straße, musste sich jedoch ein weiteres Mal geschlagen geben. In einer über weite Strecken einseitigen Partie bestimmte Bornheim dabei das Spielgeschehen teils sehr deutlich, benötigte aber beim Erzielen der Tore teilweise gegnerische Schützenhilfe.

Zwar hatten sich sowohl Anne-Christin Gossner als auch Luzie Ottenheim in der Anfangsphase jeweils gute Einschussmöglichkeiten geboten, ohne aber bereits daraus Kapital schlagen zu können. Da Lorsch insgesamt kompakt und tief verteidigte, blieben weitere Torgelegenheiten vorerst aus.

So war es fast zwangsläufig ein Standard, der Bornheim schließlich mit 1:0 (42.) in Front brachte. Ein Freistoß von Marie Fries von der linken Außenbahn prallte zunächst vom Innenpfosten an die Hand von Lorschs Keeperin Kim Markowski um schlussendlich im Tor zu landen. Da Markowski sich bei der Aktion zudem auch noch an der Hand verletzte musste bis zum Seitenwechsel eine Feldspielerin den Platz im Tor der Gäste einnehmen.

Konnte Lorsch trotz der Bornheimer Feldüberlegenheit in den ersten 45 Minuten das Match noch einigermaßen ausgeglichen gestalten, wurde das Spiel nach dem Seitenwechsel eine zunehmend einseitige Angelegenheit.

Bornheim dominierte die Partie nun noch deutlicher als im ersten Abschnitt und drängte Lorsch mehr und mehr in Defensive. Fast folgerichtig das 2:0 nur 6 Minuten nach dem Wiederbeginn, jedoch leisteten die Gäste auch hier wieder Schützenhilfe. Nach einer scharfen Hereingabe von Fries endete der Versuch einer Lorscher Verteidigerin den Ball per Kopf aus der Gefahrenzone zu befördern mit einem Eigentor.

Nicht erst als Gossner nur 10 Minuten später auch noch das 3:0 nachlegen konnte, war das Match zugunsten der Hausherrinnen bereits früh entschieden. Zu dominant war der Bornheimer Auftritt an diesem Tag und zu harmlos die Leistung von Lorsch, um auch nur einen Hauch von Zweifel am Erfolg der SG aufkommen zu lassen.

Wenn es am Ende denn überhaupt etwas am Bornheimer Auftritt zu bemängeln gab, so war es der Umstand, das deutliche Übergewicht trotz zahlreicher weiterer Gelegenheiten nicht über ein deutlicheres Schlussresultat zum Ausdruck zu bringen. Dies lag zum einen an der starken Kim Markowski im Lorscher Tor, zum anderen aber auch an der mangelnden Entschlossenheit der Bornheimer Offensive.

Trotzdem war Trainer Thomas Stein nach dem Match hochzufrieden mit der Leistung seiner Elf: „Wir haben heute eine klare Dominanz ausgestrahlt, Ball und Gegner laufen lassen und hochverdient gewonnen. Das war eine Klasseleistung von uns“, so Stein.

Ähnlich überlegen gestaltete sich auch der Auftritt von Bornheims Zweiter, die nach frühem Rückstand am Ende klar mit 4:1 über den FFV Oberursel triumphieren konnte.

Bereits nach 6 Minuten hatte Lara Kaiser den FFV mit 0:1 in Führung gebracht, profitierte dabei aber von der Schläfrigkeit der Bornheimer Defensive. Ein simpler Pass in die Tiefe hatte ausgereicht, um die komplette Bornheimer Hintermannschaft zu düpieren und Kaiser den Weg zur Führung zu bereiten.

Allerdings konnte das Team von Coach Adrian Tavana, diesen Schreckmoment schnell verdauen und kam nach knapp 20 Minuten zum Ausgleichstreffer durch Charlotte Wuth. Nachdem Wuth einen Fehlpass der Oberurseler Defensive erlaufen hatte, schob die Bornheims Torschützin eiskalt zum 1:1 ein.

Noch vor der Pause sorgte Sabine Abdulahi mit ihrem Doppelpack (32./37.) für die 3:1-Pausenführung und stellte damit die Weichen für den Bornheimer Sieg.

Auch nach dem Wechsel waren es die Bornheimerinnen, die das Spielgeschehen weitestgehend bestimmten. Spätesten nach dem zweiten Treffer von Wuth (55.) waren dann auch die letzten Zweifel an einem Sieg ausgeräumt.

Mit dem zweiten Sieg in Folge hat Bornheim auch weiterhin Tuchfühlung mit Tabellenführer Fechenheim, benötigt aber bei 5 Punkten Rückstand nach wie vor Schützenhilfe, um Fechenheim durch einen möglichen Erfolg im Rückspiel noch von Platz 1 verdrängen zu können.

„Wir wollen auf jeden Fall weiter dranbleiben und das Rennen so lange wie möglich offenhalten“, hat Adrian Tavana die Hoffnung auf den direkten Wiederaufstieg in die Gruppenliga noch nicht aufgegeben.

Von einem engen Match sprach dagegen Trainer Christian Walter nach dem Sieg bei der SpVgg. Oberrad II. „Das war in der Summe von beiden Seiten kein gutes Spiel, aber zumindest war es aus unserer Sicht erfolgreich“, war Walter wenigstens mit dem Resultat zufrieden.

Die Führung für dein Team hatte Emilie Louise Büchner nach 23 Minuten mit einem Schuss ins Tordreieck besorgt, jedoch konnte Anne Pia Schmidt für Oberrad nur wenig später zum 1:1 (39.) ausgleichen. Das Bornheim dennoch mit einer 1:2-Führung in die Pause gehen konnte, war einem kuriosen Treffer von Madlen Budimir zu verdanken.

Ein versuchter Befreiungsschlag von Oberrads Torhüterin Lena Kraus landete am Rücken von Budimir, von wo aus der Ball zur neuerlichen Bornheimer Führung ins Tor sprang. In einer über weite Strecken niveauarmen Partie sollten nach der der Pause keine weiteren Treffer fallen, so dass die knappe Bornheimer Führung auch am Ende der 90 Minuten Bestand hatte.

Auf etwas anspruchsvolleren Fußball dürfte sich der Bornheimer Anhang am kommenden Mittwoch einstellen dürfen. Dann nämlich empfängt das Bornheimer Verbandsliga-Team im Hessenpokal Regionalligist Kickers Offenbach um 20:15 Uhr an der Berger Straße.

„Natürlich sind wir in diesem Match in der absoluten Außenseiterrolle“, sagt Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff mit Blick auf den anstehenden Pokalfight. „Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen und ein achtbares Resultat erzielen“ meint Schaaff, der aber vor allem auf den kommenden Verbandsligaspieltag mit dem anstehenden Spitzenspiel bei Tabellenführer Viktoria Schaafheim schaut. „Unabhängig von unserer eigenen Tabellensituation wollen wir einen Beitrag dazu leisten, das Meisterschaftsrennen weiterhin spannend zu halten. Außerdem haben wir nach der 0:3-Heimniederlage im Hinspiel noch eine Rechnung offen.“

CS