Nicht ganz nach Plan
Nicht ganz nach Plan verliefen am vergangenen Wochenende die Spiele für die Bornheimer Frauenteams. Während das innerstädtische Derby zwischen Bornheims Erster und er TSG 51 nach dem finalen 1:1 keine Siegerinnen hervorgebracht hatte, fand das Spiel der SG Bornheim II gegen die TSG Neu Isenburg witterungsbedingt erst gar kein reguläres Ende. So blieb es am Ende Bornheims Dritter überlassen, für den einzigen Tagessieg gegen den Tabellenletzten FC Laubach zu sorgen.
„Wir haben heute eine hohe Fehlerquote in unserem Spiel gehabt und konnten zu keiner Phase des Spiels an die zuletzt guten Leistungen anknüpfen. Von daher war das Unentschieden am Ende folgerichtig“, befand Bornheims Verbandsliga-Trainer Thomas Stein nach dem Spiel seiner Elf.
Damit traf er gleichzeitig auch ziemlich exakt die Wahrnehmung der Zuschauer, die ein insgesamt schwaches Derby gegen die TSG 51 sahen, das nur selten Verbandsliganiveau erreichte. Zwar konnte Bornheim durch Luzie Ottenheim nach 19 Minuten mit 1:0 in Führung gehen, fand aber trotz des Vorsprungs nicht wirklich die nötige Sicherheit für das eigene Spiel.
Insbesondere bei der Ballan- u. mitnahme offenbarte Bornheim immer wieder große Mängel, so dass ein guter und strukturierter Spielaufbau nur selten zu erkennen war. Dementsprechend rar bis nicht vorhanden waren dementsprechend auch die Torchancen auf Bornheimer Seite. Da aber auch die TSG an diesem Abend nicht wirklich zu überzeugen wusste, konnte Bornheim die knappe Führung zunächst mit in die Pause nehmen.
Gut 10 Minuten waren in Halbzeit zwei von der Uhr gelaufen, als die Gäste durch einen Distanzschuss von Nina Dorrmann zum 1:1-Ausgleich kamen. Dabei profitierte die Torschützin allerdings auch ein wenig von dem Umstand, dass Bornheims Keeperin Nora Ghoulla aufgrund der tiefstehenden Sonne den Ball nicht richtig einschätzen konnte und daher bei diesem Treffer keine allzu gute Figur abgab.
Irgendwie schien dieser Treffer eine belebende Wirkung auf das Gästeteam zu haben, das im weiteren Verlauf der Partie jetzt deutlich druckvoller und aggressiver agierte und dabei auch immer wieder gefährlich vor dem Bornheimer Kasten auftauchte. Zwei Aluminiumtreffer von Manuela Garbe und Nina Dorrmann waren Ausdruck der nun stärker werdenden Präsenz der TSG in der Bornheimer Spielhälfte.
Zumindest kämpferisch hielt Bornheim dagegen und hätte seinerseits durch Luzie Ottenheim erneut in Führung gehen können, jedoch stand auch hier das Aluminium einem weiteren Treffer im Weg. So stand am Ende ein zwar leitungsgerechtes aber aus Bornheimer Sicht unbefriedigendes Remis.
„Wir wollten den positiven Trend fortsetzen und uns die Chance auf Platz 3 weiter offen halten“, bemerkte Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff. Zwar steigt am Saisonende nur der Erste direkt in die Hessenliga auf, während das Zweitplatzierte Team in die Aufstiegsrelegation gehen wird.
Sollte jedoch Dortelweil II im Falle einer Qualifikation aufgrund eines Abstiegs von Dortelweil I aus der Regionalliga zurück in die Hessenliga nicht in diese aufsteigen können, würde auch noch Platz 3 in der Verbandsliga das Recht zur Teilnahme an der Relegation ausreichen. „Spätestens jetzt können wir uns aber wohl endgültig von dieser Option verabschieden“ stellte Schaaff nach den 90 vorangegangenen Minuten fest.
Nur 45 dauerte dagegen der Auftritt von Bornheims Zweiter gegen die TSG Neu Isenburg, bevor sich der Referee Philipp Sieber dazu entschied, die Partie aufgrund der Witterung nicht fortzusetzen. Darüber, ob die vorzeitige Spielbeendigung am Ende tatsächlich nötig gewesen wäre, gab es letztlich durchaus unterschiedliche Auffassungen, jedoch verständigten sich schließlich alle Beteiligten auf eine Neuansetzung des Matchs.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Zuschauer ein durchaus interessantes und abwechslungsreiches Spiel gesehen. Zwar wirkte Bornheim insgesamt als das etwas präsentere und dominantere Team, jedoch gelang es Neu Isenburg, mit seinem stets gefährlich vorgetragenen Umschaltspiel immer wieder gezielte Nadelstiche.
Nachdem Bornheim durch Sabine Abdulahi bereits 2 gute Gelegenheiten zur Führung verpasst hatte, war es Franca Löhlein, die ihre Farben nach 29 Minuten doch mit 1:0 in Front schießen konnte. Einer der Neu Isenburger Konter führte dann aber noch vor der Spielunterbrechung und dem frühzeitigen Ende zum 1:1-Ausgleichstreffer (32.) durch Yassna Yami.
Keine Euphorie wollte zum Abschluss des Wochenendes trotz des 15:0-Erfolgs bei Bornheims Dritter aufkommen. Zu leicht war es, dem Ligaschlusslicht trotz einer nicht vollständig überzeugenden Leistung am Ende 15 Gegentreffer einzuschenken und nach zuletzt 2 sieglosen Spielen wieder einen Dreier zu verbuchen.
Nur in der Anfangsphase konnte der FC Laubach das eigene Tor einigermaßen erfolgreich verteidigen, bevor der Torreigen seinen Beginn fand. Innerhalb von 10 Minuten hatte Bornheim dann durch Treffer von Luise Eicke (22.) und einen lupenreinen Hattrick von Annabelle Mau (24./28./32.) ein 4:0 vorgelegt, bevor weitere Treffer von Rina Querimi (39.), Josephine (43.) und erneut Mau (45.) den 7:0-Pausenstand herstellten.
Auch nach dem Seitenwechsel fand das muntere Tore schießen bis zum 15:0-Endresultat seine Fortsetzung. In die Torschützenliste eintragen durften sich mit Ana Sofia Costa Werner (50.), Esma Musanovic (53./82.), Susana Gebru (56.), Lili Helmchen Hernandez (63.), Iva Baban (75.), und Shakira Grob (88.) noch 6 weitere Spielerinnen. Zudem steuerte auch Josephine Gonzalez Ayere (48.) noch einen weiteren Treffer zum überdeutlichen Bornheimer Erfolg bei.
Trainer Christian Walter war in seiner Spielbewertung am Ende mit der zweiten Halbzeit zufriedener als mit dem ersten Durchgang: „Wir haben uns am Anfang etwas schwergetan und sind erst nach dem 1:0 besser ins Spiel gekommen. Im der zweiten Halbzeit haben wir uns dann aber mit zum Teil schönem Kombinationsfußball weitere Treffer herausgespielt. Am Ende war es aber auch ein Pflichtsieg“, so Walter.
Lob und Respekt zollte Bornheims Sportlicher Leiter aber auch dem Gegner: „Vor dem, was Laubach trotz der vielen meist zweistelligen Niederlagen leistet, muss man den Hut ziehen! Nicht viele Mannschaften würden so etwas über eine Saison durchziehen, sondern das Team vorzeitig zurückziehen“, findet Schaaff. „Dabei bleibt Laubach außerdem ein zu jeder Zeit fairer und anständiger Gegner. Das muss man an dieser Stelle absolut würdigen!“, sagt Schaaff
C.S.