Stabil zum Ziel

Mit einem soliden wie gleichermaßen unspektakulären Auftritt haben sich Bornheims Verbandsligafußballerinnen in die Winterpause verabschiedet. Mit dem 3:0-Erfolg gegen die DJK SSG Darmstadt untermauerte der souveräne Spitzenreiter einmal mehr seine Ambitionen im Hinblick auf die Meisterschaft und den Aufstieg in die Hessenliga.

Ebenfalls weiterhin stabil bleibt auch Bornheims Zweite die gegen die SpVgg. Bad Nauheim allerdings weitaus mehr Mühe hatte als erwartet. „Diesmal haben wir viel investieren müssen um die drei Punkte am Ende bei uns zu behalten“, lautete das Fazit von Trainer Chris Dietz.

Demgegenüber reicht dem Team seines Trainerkollegen Thomas Stein eine grundsolide Leistung, um nach 90 Minuten die Punkte 26 bis 28 unter Dach und Fach zu bringen. Über die gesamte Spielzeit hinweg präsentierte sich Bornheim als das dominante Team und lag bereits zur Pause durch Treffer von Sarah Schielke (06.) und Lilly Wiegelmann (39.) mit 2:0 vorne.

Zwar ließ Bornheim vor dem eigenen Tor insgesamt so gut wie nichts zu, leistete sich aber immer wieder auch kleine Unkonzentriertheiten und damit verbundene Ballverluste. Dies führte in letzter Konsequenz dazu, nicht wirklich an die teils herausragenden Leistungen der vorangegangenen Heimspiele anknüpfen zu können.

Der Treffer zu 3:0 (47.) unmittelbar nach Wiederanpfiff durch den 19. Saisontreffer von Vanessa Kempf lies das Spielgeschehen im weiteren Verlauf zunehmend verflachen und gab dem Spitzenreiter die Gelegenheit, den jetzt klaren Vorsprung zu verwalten. Weitere wirklich gute und nennenswerte Torgelegenheiten blieben daher in den zweiten 45 Minuten aus, so dass es am Ende beim verdienten Erfolg der Bornheimerinnen blieb.

Nichtsdestotrotz war Trainer Thomas Stein mit der Leistung seiner Elf insbesondere mit Blick auf die Vorrunde zufrieden: „Wir haben eine hervorragende Vorrunde gespielt, tollen Fußball gezeigt und schon jetzt mehr Tore erzielt als in der gesamten letzten Saison. Wir können auf das, was wir in den letzten Wochen geleistet haben, absolut stolz sein!“ lautete das Resümee des Bornheimer Übungsleiters.

Durch den 9.Sieg im 10.Spiel und dem gleichzeitigen Remis des Tabellenzweiten TSV Nieder-Ramstadt bei der TSG 51 Frankfurt, konnte Bornheim seinen Vorsprung in der Tabelle auf nunmehr 6 Punkte ausbauen und kann ab März mit einem komfortablen Polster das Ziel Meisterschaft fest in den Blick nehmen.

„Mit dem Verlauf der Vorrunde können wir mehr als zufrieden sein“, zog Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff ein Fazit der ersten Saisonhälfte. „Wir wollten in dieser Saison das Ziel Aufstieg in die Hessenliga in Angriff nehmen und sind auf Kurs“ so Schaaff. „Trotz des Vorsprungs sollten wir aber auch in der Rückrunde voll konzentriert bleiben. „Wir sind auf einem guten Weg haben aber auch erst die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht. Das dürfen wir bei aller Freude über die gute Hinserie nicht vergessen!“

Nicht minder zufrieden sein, dürften Trainer und Team von Bornheims Kreisoberliga-Elf die sich ebenfalls vorzeitig die Herbstmeisterschaft sichern konnten. Mit der makellosen Bilanz von 24 Punkten aus 8 Spielen führt Bornheim 2 die Tabelle souverän an und will auch im Nachholspiel beim FFV Oberursel am kommenden Samstag diese eindrucksvolle Bilanz weiter ausbauen.

Fast wäre das Projekt der verlustpunktfreien Vorrunde gegen den Tabellendritten, die SpVgg. Bad Nauheim aber gescheitert. Zwar kam Bornheim in Anbetracht der 2:1-Pausenführung der Bad Nauheimerinnen erstmals in dieser Spielzeit erheblich ins Straucheln konnte den Sturz aber schließlich doch noch verhindern.

Dabei hatte das Spiel aus Sicht der SG zunächst einen positiven Verlauf genommen. Über die rechte Außenbahn war Annabelle Mau auf und davon gezogen und überwand mit ihrem Schuss in die lange Ecke Keeperin Henrietta Paul im Bad Nauheimer Tor zum 1:0 (10.).

Nur 2 Minuten später war es erneut Mau, die mit einem Freistoß aus 20 Metern die Latte des gegnerischen Tores traf und damit das 2:0 knapp verpasste. Zu diesem Zeitpunkt schien das Spiel den aus Bornheimer Sicht erhofften Verlauf zu nehmen.

Gleich der erste vielversprechende Angriff der Gäste sollte das Spiel aber vorerst eine andere Wendung nehmen lassen. Ein Steilpass mitten hinein in die entblößte Bornheimer Defensive lies Leana Schurig alleine auf das Bornheimer Tor zulaufen, die der diesmal das Tor hütenden Sonnur Kiricioglu mit ihrem Abschluss zum 1:1 (12.) keine Chance ließ.

Nur 8 Minuten später war es Mira Feuerbach die mit einem Schuss von der 16 Meter-Marke Kiricioglu erneut überwand und auf 1:2 (20.) stellte. Mit diesem Resultat ging es nach 45 Minuten schließlich auch in die Kabinen.

Auch mit Beginn der zweiten Halbzeit war Bornheim stets bemüht wieder die Spielkontrolle zu übernehmen war jedoch insbesondere im Mittelfeld oft nicht griffig genug um die entscheidenden Zweikämpfe für sich zu entscheiden. Bad Nauheim blieb dagegen mit seinem schnellen Umschaltspiel immer wieder gefährlich, verpasste es aber daraus weiteren Nutzen zu ziehen.

Erst im letzten Drittel der Partie erbrachte Bornheim schließlich den Nachweis völlig zu recht die Position des Tabellenführers inne zu haben und schlug im Stile einer Spitzenmannschaft zurück.

Nach einem Schussversuch von Hiba El Moustafid aus halbrechter Position an den Innenpfosten war es schließlich Sabine Abdulahi, die den ihr plötzlich vor die Füße springenden Ball aus kurzer Distanz zum 2:2 (65.) im Tor versenken konnte.

Wäre man aus Bornheimer Sicht mit diesem Unentschieden vielleicht sogar zufrieden gewesen, war es Isabel Ilk, die nach einem vorangegangenen Eckball schließlich doch noch das 3:2 (78.) für ihr Team erzielen konnte.

„Das war heute ein ganz enges Match und wir waren zum ersten Mal dicht vor einer Niederlage“, gab Coach Chris Dietz unumwunden zu. „Heute haben meine Mädels bewiesen, dass sie auch mit schwierigen Situationen umgehen können und haben den Rückstand in der zweiten Halbzeit gedreht. Ein großes Kompliment an die gesamte Mannschaft für diese Energieleistung!“ gratulierte Dietz.

Ein klarer Wermutstropfen war nach diesem Spiel allerdings die Verletzung von Annabelle Mau die sich nach einem Zusammenprall mit der gegnerischen Torhüterin  kurz vor der Pause am Knie verletzte. „Die erste Einschätzung war leider nicht besonders positiv. Jetzt müssen wir abwarten, was die Untersuchungen ergeben“, blickte Dietz mit Sorge auf die Verletzung von Mau. „Wir hoffen, dass es vielleicht doch nicht so schwerwiegend ist“.

So groß die Freude bei Bornheims Erster und Zweiter über die jeweiligen Erfolge auch war, umso größer war die Enttäuschung bei Bornheims Dritter, die sich bei der 1:5-Niederlage beim Tabellenletzten Blau Gelb Frankfurt bis auf die Knochen blamierte.

„Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen und 3 weitere Punkte holen“,  gab ein tief enttäuschter Bornheimer Coach Christian Walter zu Protokoll. „Stattdessen haben wir dem bislang noch punktlosen Tabellenschlusslicht zu seinem ersten Erfolgserlebnis verholfen“, sagte Walter, der von einem „Totalausfall der kompletten Mannschaft“ sprach.

Zunächst erwischte aber Bornheim den besseren Start, als Ana Sofia Costa Werner bereits nach 3 Minuten die Bornheimer 0:1-Führung erzielen konnte. Noch vor der Pause konnte Blau-Gelb das Spiel durch Treffer von Sofia Maria Teixeira (23.) und Nadirah Pape (45.) drehen.

Ein Eigentor (61.), sowie weitere Treffer von Nadirah Pape (68.) und Marlene Aylin Tarkan (70.) sorgten in Halbzeit zwei binnen 10 Minuten für weitere Nackenschläge, von denen sich Bornheim nicht wieder erholen konnte.

„Wir wollten in dieser Saison eigentlich eine deutlich bessere Rolle spielen, als wir das derzeit tun“, zeigte sich auch Schaaff mit der aktuellen Situation unzufrieden. „Die Gründe dafür sind sicherlich vielschichtig, aber aufgrund des vorhandenen Potentials müssten wir eigentlich deutlich besser dastehen. Damit werden wir uns auseinandersetzen müssen“, kündigte Schaaff eine Analyse an.

CS